Anfang des Jahres 2023 startete eine Online-Umfrage unter Jugendlichen der Stadt Ebersbach-Neugersdorf sowie der umliegenden Orte. Der Impuls dazu kam aus einer Gruppe Ehren- und Hauptamtlicher sowie der Wahrnehmung, dass es für Aktivitäten von Jugendlichen und Jugendbeteiligung außerhalb von Vereinen in der Stadt gegenwärtig zu wenige Möglichkeiten, Interesse und Ansprechpersonen gibt. Involviert waren hier die Oberland-Quartiersmanagerin Bärbel Moritz, die Niedercunnersdorfer Kulturmanagerin Lyonne Harwart, der Schulsozialarbeiter Uwe Radeck, das FlexJuMa-Team sowie Jens Hommel vom Projekt „Orte der Demokratie“.
Die Befragung wurde anonym erhoben und die genauen Ergebnisse können über uns gerne eingesehen werden. Nach dieser Einleitung werden wir in der nächsten Zeit immer wieder Ergebnisse aus der Befragung in kurzen Artikeln veröffentlichen.
Auch wenn aufgrund der Anzahl der Teilnehmenden kein Anspruch auf Repräsentanz erhoben werden soll, geben uns die Antworten doch einen Einblick in Bedürfnisse der Jugendlichen und werfen Fragestellungen und Themen für eine Aktivierung der Stadtgesellschaft und ihrer Jugend auf. An diesen Themen wollen wir weiterarbeiten und wünschen uns dabei Austausch und Unterstützung.
Vielen Dank an alle Jugendlichen, die an der Umfrage teilgenommen haben! Wir setzen uns dafür ein, dass Eure Stimme nicht umsonst zu uns gefunden hat!
Einen großen Dank auch an Bärbel, Jens, Lyonne und Uwe, ohne deren Engagement ein wichtiger Baustein für die positive Stadtentwicklung fehlen würde!
Insgesamt haben 107 junge Menschen bei der Umfrage teilgenommen, wobei knapp die Hälfte von ihnen zwischen 14 bis 16 Jahre und etwa ein Drittel zwischen 17 und 19 alt sind. Die wichtigsten Ergebnisse wollen wir euch hier vorstellen.
Ungefähr die Hälfte aller Befragten kennen die Freizeitangebote in der Stadt und halten sie für nicht ausreichend. Fast die andere Hälfte hat sich mit der Frage noch nicht auseinandergesetzt. Nur 13 Jugendliche kennen die Angebote und finden sie ausreichend.
Überraschend war, dass 40 Befragte angeben, täglich im Schnitt über vier bis sechs Stunden freier Zeit zu verfügen, 21 sogar fünf bis sechs Stunden und 23 über ein bis zwei Stunden. Als Ort für die Freizeitgestaltung liegt die häusliche Wohnung mit 78 Nennungen ganz vorn, gefolgt von Aufenthalten bei Freunden mit 11 und bei Vereinen mit 14 Nennungen. Fast die Hälfte der Befragten trifft sich mit den Freunden derzeit ebenfalls daheim und für 26 von ihnen ist ein Park oder ähnliches der bevorzugte Ort. Die Wünsche der Befragten weisen in eine andere Richtung. Die Favoriten sind ein Jugendtreff (regensicher und warm), Schwimmhalle, Sporthalle, Indoor-Spielplatz und ähnliches. Auch die Parks bleiben beliebt. Die bevorzugten Freizeitbetätigungen sind Musik hören (84), im Internet surfen (65), Filme oder Serien schauen (62), Sport treiben (52), Videospiele spielen (42), Malen/Zeichnen (31), Lesen (30), Skaten, Fahrrad, Rollschuh fahren (19), Handarbeit (11) und Instrument spielen/Singen (9).
Die Neigung, Neues in der Stadt auszuprobieren, haben die meisten der Teilnehmenden. Ganz vorn bei den Interessen liegen der Sport (36) und Gruppenaktivitäten. Auch kreativ-handwerkliche Bedürfnisse sind signifikant vorhanden. 28 wünschen sich mehr Möglichkeiten, Sport treiben zu können. Ebenso viele träumen von einem Jugendclub bzw. einem Treffpunkt für Jugendliche. Angebote für kreatives Tun und für eine Abendgestaltung werden ebenso erhofft.
Interessant für das städtische Vereinsleben dürften auch diese Zahlen sein: Ein Drittel der Befragten sind Mitglied in einem Verein. 26 andere Jugendliche geben an, dass sie die Vereinslandschaft in der Stadt kennen, aber sie nichts davon interessiert. Über ein Drittel der Befragten haben noch keine Ahnung von der Vereinslandschaft in der Stadt, 14 davon haben jedoch Interesse geäußert.