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Jugendbefragung 2019

Wünsche, Ideen und Bedarfe Jugendlicher und junger Menschen im Landkreis Görlitz

Görlitz – Ein Landkreis mit ca. 260.000 Einwohner*innen. Oft wird der Landkreis Görlitz als unattraktiv für Jugendliche und junge Menschen wahrgenommen, nicht nur aufgrund weniger attraktiver Arbeitsplätze, sondern auch wegen eines Mangels an jugendkulturellen Angeboten. Doch was brauchen die jungen Menschen im Landkreis, um sie dazu zu bewegen, nicht bei der nächsten Gelegenheit die Tasche zu packen und zu verschwinden? Im Rahmen meines Praktikums beim Flexiblen Jugendmanagement wollten wir genau dieser Frage nachgehen. Um diese Wünsche, Bedarfe und Ideen zu erfassen, wurde mit und durch das Flexible Jugendmanagement im Landkreis Görlitz eine Befragung durchgeführt, die durch die Partnerschaft für Demokratie im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ gefördert wurde. Besonderer Wert wurde dabei vor allem auf die Meinung der Jugendlichen und jungen Menschen zu den Themen Jugendbeteiligung, Mobilität im Landkreis und Freizeitgestaltung gelegt.

Die Erhebung fand über eine Online-Umfrage statt, welche an Personen im Alter von 14 bis 27 Jahren, die im Landkreis Görlitz wohnhaft sind, gerichtet war. Vom 11. bis 30. Juni hatten die Jugendlichen Zeit, die Umfrage auszufüllen. Der Fragebogen hatte einen Umfang von ca. 30 Fragen. Die Zielgruppe wurde dabei vor allem über Soziale Netzwerke angesprochen, insbesondere über die Facebookseiten und Instagram-Accounts des Flexiblen Jugendmanagements , als auch die Seiten des Landkreises selbst. Die Jugendbefragung erhielt einen Rücklauf von 1019 auswertbaren Fragebögen, was darauf hinweist, dass eine Beteiligung dieser Art von vielen jungen Menschen gewünscht wird. Bei der Frageformulierung und der späteren Auswertung wurde darauf geachtet, eine Anschlussfähigkeit zu anderen Erhebungen herstellen zu können, so etwa zur 17. Shell Jugendstudie oder zum 5.  Sächsischen Kinder- und Jugendbericht. Wie bereits erwähnt, wurden durch die Befragung 3 Themenbereiche abgedeckt. Der Bereich „Vereinsaktivität und Partizipation“ sollte erfassen, welche Beteiligungsmöglichkeiten der Mitwirkung und Mitentscheidung Jugendliche auf kommunaler Ebene haben, kennen und nutzen und wie gelungene Partizipation nach ihrer Meinung aussehen kann und soll. „Mobilität im Landkreis“ fokussierte vor allem die Möglichkeiten für junge Menschen, in ihrer Freizeit von A nach B zu gelangen, mit Schwerpunkt auf dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Im dritten Bereich „Freizeitgestaltung“ wurde erfragt, wie und wo Jugendliche und junge Menschen ihre Freizeit verbringen und welche Rolle Jugendclubs, Jugendkulturzentren und andere, ähnliche Einrichtungen dabei spielen. Ziel ist es, die Ergebnisse der Befragung und daraus folgende Handlungsempfehlungen an Entscheidungstragende und Planende auf Ebene der Kommunen, als auch auf Ebene des Landkreises weiterzugeben.

Die Planungsräume, Geschlecht und Altersgruppen

Zum Zwecke einer bedarfsgerechten Sozial- und Jugendhilfeplanung, gibt es im Landkreis Görlitz 5 Planungsräume mit jeweils ca. 40.000 bis 70.000 Einwohner*innen. Die Befragung konnte 1019 Jugendliche und junge Menschen erreichen, die sich wie folgt auf die Planungsräume (PLR) aufteilen: PLR 1 (Weißwasser) 11%, PLR 2 (Niesky) 17%, PLR 3 (Stadt Görlitz) 35%, PLR 4 (Löbau) 15% und PLR 5 (Zittau) 19%. Wird das Geschlecht betrachtet, lässt sich eindeutig feststellen, dass es deutlich mehr Teilnehmerinnen (59%), als Teilnehmer (39%) gab. Ca. 1% gaben an, ihr Geschlecht sei divers oder trafen keine Aussage darüber. Bezüglich des Alters gehören die meisten Teilnehmenden der Altersgruppe von 14 bis 17 Jahren (32%) oder der Altersgruppe von 18 bis 21 Jahren (37%) an. In den anderen vorgegebenen Altersgruppen von 22 bis 24 Jahren und 25 bis 27 Jahren waren 17% und 11% beteiligt. Wie die Verteilung auf die Altersgruppen schon vermuten lässt, sind die meisten der Befragten Schüler*innen (35%). Folgend sind Berufstätige (25%), Auszubildende (19%), Studierende (14%) und sonstige Tätige (4%). 3% haben keine Angabe über ihren Status bzw. ihre Tätigkeit gemacht. Des Umfangs und der leichteren Übersicht wegen, werden nun die Ergebnisse, die sich auf den gesamten Landkreis beziehen, in den einzelnen Themenbereichen dargestellt.

Vereinsaktivität und Partizipation

47% aller Teilnehmenden gaben an, in einem Verein aktiv zu sein, während 51% angaben, nicht aktiv zu sein. Beliebt sind besonders Sportvereine. 69% aller in Vereinen aktiven Befragten gaben an, Mitglied in einem Sportverein zu sein. Ca. 30% sind in Vereinen aktiv, die sich mit Sozialem beschäftigen, gefolgt von Musik (19%) sowie Kunst und Kultur (15%). Weitere Angaben zu Vereinen bzw. Themenfeldern der Vereine, in denen junge Menschen aktiv sind, sind unter anderem: (freiwillige) Feuerwehr, Tanzvereine, Karnevalsvereine oder Tier- und Naturschutzvereine. Jedoch ist nicht zu leugnen, dass ein beträchtlicher Teil der Befragten nicht in Vereinen aktiv ist. Gründe hierfür sind vor allem ganz einfach keine Lust (55% aller nicht aktiven), aber auch zu weite Wege (18%) oder kein Verein im Ort (10%), sowie ein Mangel an Zeit (18%). Differenziert von Vereinsaktivität wurden auch weitere Partizipationsmöglichkeiten betrachtet, die nicht zwangsweise in Zusammenhang mit Vereinsaktivität stehen müssen, wobei aber davon auszugehen ist, dass einige Jugendliche und junge Menschen ihre Aktivität im Verein als Beteiligungsmöglichkeit verstehen. Ca. 25% der Teilnehmenden gaben an, es gäbe Partizipationsmöglichkeiten in ihrem Ort, 28% gaben an, es gäbe keine und 44% wissen nicht, ob es Möglichkeiten dahingehend gibt, haben also keine Kenntnis darüber. Der Teil an Jugendlichen und jungen Menschen, die aufgrund mangelnder Beteiligungsmöglichkeiten oder aber Unwissen über diese Möglichkeiten keine Beteiligung wahrnehmen (können), ist damit sehr hoch, zusammengefasst 72%. Um ein genaueres Bild über Beteiligungschancen von jungen Menschen zu bekommen, wurde auch die Frage gestellt, wie (bekannte und genutzte) Partizipationsmöglichkeiten aussehen. Dabei ergaben sich folgende Kategorien: Vereine und Verbände; „konventionelle“ Beteiligungsformen (z.B. Parteiengagement, Wahlen, Bürgerrat, Jugendparlament); „unkonventionelle“ Beteiligungsformen (vor allem kurzweiliges, themenbezogenes und punktuelles Engagement); Beteiligung in Jugendclubs, -treffs, -kulturzentren; Beteiligung in/durch Schulen. 49% derjenigen, die angaben, Partizipationsmöglichkeiten zu kennen, nutzen diese oder haben diese schon einmal genutzt. 31% gaben an, diese noch nicht genutzt zu haben und 17%, diese gelegentlich zu nutzen. Es zeigt sich also, dass die Bereitschaft, sich zu engagieren hoch ist, wenn die Möglichkeiten zum Engagement bekannt sind. Dies spiegelt sich auch dahingehend wider, dass 67% aller Teilnehmer*innen angaben, einen Wunsch nach mehr Mitspracherecht zu haben.

Mobilität

Ein weiteres wichtiges Thema, vor allem in größtenteils ländlichen Regionen, ist die Mobilität. Das am häufigsten genutzte Fortbewegungsmittel ist das Auto (39%). Es folgen „Laufen“ mit 22% und der ÖPNV mit 19%, danach das Fahrrad mit 14%. Fahrzeuge wie Moped, Mofa oder Motorrad nutzen nur 6% aller Teilnehmenden am häufigsten. Die Platzierung des ÖPNV ist nicht weiter verwunderlich, wirft man einen Blick auf die Zufriedenheit mit Preisen und Fahrzeiten des ÖPNV im Allgemeinen. Nur 4% gaben an, sehr zufrieden mit den Fahrzeiten zu sein, 28% sind zufrieden. Deutlich mehr Personen gaben an, damit unzufrieden (ca. 45%) und überhaupt nicht zufrieden (ca. 23%) zu sein. Ähnliches zeigt sich auch bei den Fahrpreisen. Sehr zufrieden sind nur 4%, zufrieden 25%, unzufrieden 40% und überhaupt nicht zufrieden 31%. Die grundsätzliche Bereitschaft und der Bedarf, den ÖPNV zu nutzen, ist aber vorhanden. 71% aller Teilnehmenden würden den ÖPNV öfter nutzen, wenn die Bedingungen entsprechend angepasst werden. Konkrete Vorschläge sind, die Fahrzeiten und Taktung zu ändern. Ein weiterer Vorschlag war sogar die kostenlose Nutzung des ÖPNV. Linien und Strecken sollen generell ausgebaut werden.

Freizeitgestaltung

Bei der Freizeitgestaltung wurde unter anderem erfragt, wie Jugendclubs, Jugendkulturzentren und ähnliche Einrichtungen (im weiteren als Jugendeinrichtungen bezeichnet) dazu genutzt werden, aber auch welche weiteren Angebote (kostenlos oder kommerziell) wahrgenommen werden oder welche es im Landkreis braucht, damit Jugendliche und junge Menschen die Region attraktiver finden. 52% aller Teilnehmenden gaben an, es gäbe eine Jugendeinrichtung in ihrem Wohnort, 27% verneinten dies, während 21% nicht wissen, ob eine Einrichtung dieser Art vorhanden ist. 57% derer, die angaben, eine Jugendeinrichtung zu kennen, gaben weiter an, diese aber nie zu nutzen. 19% nutzen sie sehr selten, 12% gelegentlich und 12% regelmäßig. Die Anzahl der Besucher*innen der Jugendclubs ist also gering. Diejenigen Teilnehmenden, die allerdings keinen Zugang zu einer Jugendeinrichtung haben (unabhängig davon, ob keine vorhanden oder diese denjenigen einfach nicht bekannt sind) gaben zu 60% an, sich eine solche zu wünschen. Des Weiteren wurden die Teilnehmenden dahingehend befragt, ob ein Wunsch nach mehr oder weniger Freizeitangeboten besteht und welche Freizeitangebote konkret gewünscht werden. Dabei gaben 77% an, es müsse mehr Freizeitangebote geben, 18% sind der Meinung, die Angebote seien ausreichend, während nicht mal 1% weniger Angebote möchte. Welche Freizeitangebote gewünscht werden, ist in den folgenden Punkten kategorisiert aufgeführt: mehr öffentlich zugängliche Sportangebote, Ausgeh- und Einkaufsmöglichkeiten, (jugendaffine) kulturelle Veranstaltungen, mehr Vereine, politische Events/politische Informationsvermittlung, Treffmöglichkeiten für junge Menschen.

Zusammenfassung

Hervorzuheben ist an dieser Stelle die hohe Vereinsaktivität junger Menschen im Landkreis Görlitz. Die Vereinslandschaft scheint breit aufgestellt und gut genutzt zu sein, wenn auch vereinzelt eine größere Auswahlmöglichkeit gewünscht wird. Eine große Herausforderung stellt der ÖPNV dar. Die Zufriedenheit mit diesem ist äußerst gering, während die Bereitschaft zur Nutzung aber trotzdem vorhanden ist. Ein Paradoxon scheint sich bei der Nutzung von Jugendeinrichtungen zu ergeben, da jene, die den Zugang zu solchen haben, diese nur eher selten nutzen und jene, die keinen Zugang haben, sich eine Einrichtung dieser Art zum größten Teil wünschen. Hier stellt sich die Frage, welche Gründe zur Nichtnutzung führen. Weiterhin bietet der Landkreis nach Meinung der befragten Jugendlichen und jungen Menschen nicht ausreichend attraktive Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung.

Interpretation

Aus dem bisher dargestellten lassen sich folgende Problemlagen konstatieren:

  • Jugendliche und junge Menschen haben eine hohe Bereitschaft zu Engagement und Partizipation. Es sind aber nicht genug Partizipationsmöglichkeiten vorhanden, bekannt oder sie fühlen sich nicht ernstgenommen.
  • Die Bereitschaft zur Partizipation ist außerdem abhängig von vielen Einflussfaktoren, wie z.B. Alter, Geschlecht, sozialer Status, wie lange man schon wohnhaft im Ort ist und andere mehr, auf die zusätzlich reagiert werden muss.
  • Die Mobilität ist gerade für Minderjährige aus ländlichen Regionen des Landkreises eine Hürde. Der ÖPNV kann oft nicht sinnvoll zur Freizeitgestaltung genutzt werden.
  • Mit eingeschränkter Mobilität geht auch eine eingeschränkte Möglichkeit zur Nutzung von Freizeitangeboten einher. Was junge Menschen nicht vor Ort finden, müssen sie woanders aufsuchen.
  • Auch in Planungsräumen mit größeren Städten (Zittau und Löbau) gibt es nicht ausreichend/bedarfsgerechte Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung.
  • Einrichtungen der Jugend- und Soziokultur erzielen unter aktuellen Voraussetzungen eine geringere Wirksamkeit, als sie könnten.
Handlungsempfehlungen
  1. Jugendbeteiligungsmöglichkeiten schaffen: Jugendliche und junge Menschen müssen auf kommunaler Ebene die Möglichkeit haben, ihre Anliegen, Ideen und Wünsche äußern zu können und ggf. wirksam zu machen. Dafür muss ein verbindlicher Rahmen geschaffen werden. Diese Beteiligungsmöglichkeiten sollen auch als Schnittstelle zu anderen Akteur*innen dienen, wie etwa zu den Jugendhilfeplaner*innen des Landkreises. Die Beteiligungsformate sollten dabei vielfältig sein, um möglichst viele junge Menschen damit anzusprechen.
  2. Den öffentlichen Personennahverkehr bedarfsgerecht planen:  Der ÖPNV im Landkreis muss für junge Menschen erschwinglich sein sowie auch der Freizeitgestaltung dienlich.
  3. Sozio- und Jugendkultur stärker fördern: Sozio- und Jugendkultur kann als demografischer Haltefaktor wirken. Dazu muss sie jedoch stärker und vor allem langfristig gefördert werden, um wirken zu können. Vor allem für Jugendclubs kann es von Vorteil sein, Fördermöglichkeiten zu schaffen, die keinen hohen bürokratischen Aufwand haben. Es ist auch notwendig, dass Jugendarbeit nicht als Kann-Aufgabe angesehen und verlässlich finanziert wird, um Jugendorganisationen und -initiativen unterstützen zu können.
Literatur
  • Shell Deutschland Holding GmbH (Hrsg.) (2015): 17. Shell Jugendstudie. Jugend 2015. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag GmbH
  • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) (2017): 15. Kinder und Jugendbericht. Köln: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH
  • Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz (Hrsg.) (2018): Fünfter Sächsischer Kinder- und Jugendbericht. Jugendbeteiligung im Freistaat Sachsen. Dresden: Union Druckerei Dresden GmbH
  • Landratsamt Görlitz – Dezernat für Gesundheit und Soziales – Integrierte Sozialplanung (Hrsg.) (2017): Sozialstrukturatlas Landkreis Görlitz 2017. Görlitz
  • Landesverband Soziokultur Sachsen (Hrsg.) (2018): Soziokultur als demografischer Halterfaktor. Zur Wirkungsweise soziokultureller Zentren im ländlichen Gemeinwesen. Dresden: Landesverband Soziokultur Sachsen e.V.

Download Abschlussbericht hier.


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