Die Workshop-Reihe richtete sich an in Jugendvereinen, -initiativen und –clubs ehrenamtlich engagierte Jugendliche und interessierte junge Menschen (16 bis 27 Jahre) im Landkreis Görlitz. In 10 Wochenend-Workshops wurden diesen teilnehmenden Jugendlichen Kompetenzen zu folgenden Themen vermittelt: Veranstaltungsmanagement, Tontechnik, Öffentlichkeitsarbeit & Mitglieder gewinnen, Vereinsrecht, Förderanträge schreiben, Konzepte erstellen, Kostenfinanzplan aufstellen sowie Konfliktmanagement. Die Workshops orientierten sind an den Bedarfen der jungen Menschen und bestanden aus einem Theorie- und einem Praxisteil.
Zunächst waren 10 Wochenenden für den Zeitraum von Ende August bis Anfang Dezember 2016 geplant, um die Workshop-Reihe umzusetzen. Dabei mussten wir aufgrund des Anmelderücklaufs feststellen, dass nicht alle Veranstaltungen so nachgefragt wurden, wie wir es bei der Konzeptionierung erwartet hatten. Hier nehmen wir u.a. an, dass die hohe zeitliche Dichte der Veranstaltungstage ein Grund dafür gewesen sein könnte (fast jedes Wochenende). Von den ursprünglich 13 geplanten Veranstaltungstagen im Jahr 2016 führten wir in Folge der Nachfrage und krankheitsbedingter Ausfälle zunächst die Workshops „Konzepte, Anträge und Finanzen“, „Einführung ins Veranstaltungsmanagement“ und „Tontechnik“ (insgesamt 6 Workshoptage) durch. Im Mai 2017 holten wir den Workshop „Mit Konflikten im Verein umgehen“ (1 Workshoptag) nach. Anhand der Erfahrungen aus dem Anmeldungsrücklauf, haben wir die bis dahin noch offenen „Workshoptage“ thematisch neu aufgestellt und beworben. Im November 2017 veranstalteten wir jeweils den zweiten Workshop „Tontechnik“ und „Einführung ins Veranstaltungsmanagement“ und im Dezember die Workshops „Öffentlichkeitsarbeit und Mitglieder gewinnen“ sowie „Grundlagen des Vereinsrecht“ (insgesamt 6 Workshoptage).
Der Workshop „Konzepte, Anträge und Finanzen“ war unser erster stattgefundener Workshop der Reihe und wurde von 2 weiblichen und 4 männlichen Teilnehmer*innen besucht. Er befasste sich mit folgenden Themen: Wie entwickle ich eine Projektidee und worauf kommt es dabei an? Wie schreibe ich ein aussagekräftiges Konzept? Wie finanziere ich mein Projekt? Wo kann ich Geld beantragen und worauf muss ich bei der Antragstellung achten? Die Rückmeldungen waren alle positiv, einzig die zeitliche Lage wurde einmal mit der Note drei von sechs bewertet. Außerdem wurde sich positiv dazu geäußert, dass bei der Anmeldung Fragen und Interessen angeben werden konnten.
Der Workshop „Einführung ins Veranstaltungsmanagement“ wurde aufgrund der guten Annahme von uns letztlich zweimal angeboten. Er wurde insgesamt von 14 Teilnehmer*innen (8 w/6 m) besucht. Die Teilnehmer*innen befassten sich mit der Planung, den rechtlichen Grundlagen und der Finanzierung von kulturellen bzw. Freizeitveranstaltungen und lernten dabei die wesentlichen Grundlagen. Ebenfalls wurde den Teilnehmer*innen Wissen im Bereich der Künstler- und Gastspielverträge, der GEMA, des Künstlersozialversicherungsgesetzes und der Veranstaltungssicherheit vermittelt. Evaluiert wurden die Workshops zum größten Teil positiv, einzig eine Person war mit der Strukturierung am Anfang der ersten Veranstaltung unzufrieden und eine andere hatte sich eine intensivere Behandlung der Themen Kosten-Finanzierungsplan und GEMA gewünscht.
Der Workshop „Tontechnik“ wurde ebenfalls zweimal angeboten und insgesamt von 10 jungen Menschen (2 w/8 m) besucht. Vermittelt wurden in diesem Workshop die nötigen Grundlagen für die Tontechnische Durchführung von kleineren Veranstaltungen. Inhaltlich ging es vor allem um folgende Themen: allgemeine tontechnische Grundlagen, Allgemeine Grundlagen der Elektrotechnik, Lautsprecher und Beschallungstechnik, Mikrofonierung, Funktion und Bedienung von Mischpulten sowie Live-Mix. Aufgrund der Bewertung des ersten Workshops durch die Teilnehmer*innen haben wir uns bei dem zweiten einen neuen Referenten gesucht und weniger Teilnehmer*innen zugelassen. Dadurch konnte in diesem tiefer auf den Aufbau und die tontechnischen Grundlagen eingegangen werden.
Der Workshop „Mit Konflikten im Verein umgehen“ wurde von einer Teilnehmerin und zwei Teilnehmern besucht. Inhaltlichen befassten sich die jungen Menschen mit den Grundlagen von Kommunikation, der Entstehung und dem Verlauf von Konflikten, möglichen Lösungsstrategien sowie ihrer eigenen Haltung.
In dem Workshop „Öffentlichkeitsarbeit und Mitglieder gewinnen“ referierte Daniala Saaro vom Kinder- und Jugendring Oberlausitz vor 6 Teilnehmer*innen (3 w/3 m) über folgende Themen: Wie kann ich mit kleinem Budget erfolgreich werben?; neue Mitglieder gewinnen (allgemein); Wie gestalte ich meine Öffentlichkeitsarbeit, um neue ehrenamtliche Engagierte und Mitglieder zu gewinnen?. Die Evaluation ergab eine überwiegend positive Zufriedenheit mit der Veranstaltung. Dabei wurden besonders die lockere Atmosphäre, die praktischen Beispiele und der Austausch untereinander genannt.
Mit den „Grundlagen des Vereinsrechts“ befasste sich unser letzter Workshop im Jahr 2017. Hierzu hatte sich einzig eine Jugendgruppe aus Ebersbach-Neugersdorf angemeldet, sodass wir aufgrund der Anmeldungen den Workshop kurz vor dem Termin von Görlitz nach Ebersbach verlegt haben. Insgesamt nahmen 11 Jugendliche (3 w/8 m) aus dem Raum Ebersbach-Neugersdorf teil und informierten sich umfassend über die Gründung und Satzung; Mitgliederversammlung; Vorstand; Haftung und Versicherung eines Vereins sowie diverse mitgebrachte Fragen. Auch hier fiel die Evaluation durchweg positiv aus und wurde u.a. auf die Frage „Was hat dir besonders gut gefallen?“ mit der Äußerung „Guter Umgang“ bewertet.
Die ursprünglich angedachten Veranstaltungen „Spiele und Aktionen für die Gruppenarbeit“, „Gelingende Pressearbeit für den Verein“, „Einführung ins Steuerecht“ und „Jugendbeteiligung“ konnten trotz wiederholtem Angebot, intensiver Öffentlichkeitsarbeit, zeitlicher Flexibilität und tlw. inhaltlicher Anpassung, aufgrund fehlender bzw. geringer Anmeldungen nicht umgesetzt werden. Unsere Erfahrungen signalisieren zwar einen hohen Bedarf, dieser kann jedoch möglicherweise mit einem Workshop-Angebot nicht adressat*innengerecht bedient werden. Anfragen von Jugendlichen nach Unterstützung in diesem Bereich erfolgen meist spontan, sehr kurzfristig und erfordern aufgrund vorgegebener Fristen eine direkte Umsetzung. Ohne konkreten Anlass und zeitlichen Druck lässt das Interesse an einer Weiterbildung zu diesem Thema nach, so ein weiterer unserer Erklärungsansatze.
Darüber hinaus haben wir beobachtet, dass die Workshop-Reihe in der regionalen Öffentlichkeit gut wahrgenommen wurde. So besuchte uns u.a. ein freier Redakteur der Sächsischen Zeitung in Niesky zum Tontechnik Workshop 2017. Ebenso erschienen verschiedene Ankündigungen in den regionalen Zeitungen und Internetpräsenzen.