Immer wieder suchen junge Menschen in ihrem Umfeld einen Ort, an dem sie sich ungezwungen treffen können. Geeignete Räume zu finden erweist sich dabei sehr oft als schwierig. Entweder gibt es keine freien Räume für einen Jugendtreff, sie sind in einem äußerst schlechten Zustand oder die Jugendlichen sind einfach nicht erwünscht.
Die jungen Menschen mit ihren Wünschen nicht zu beachten ist dabei der schlechteste Weg. Sie sind ein wichtiger Teil unserer Bevölkerung und müssen ernst genommen werden. Außerdem setzen sie die Qualität ihres Wohnortes in Bezug zu ihren Treffmöglichkeiten. Sind diese nicht vorhanden, nicht für sie zu nutzen, zu unattraktiv oder zu reglementiert, suchen sie sich selbständig Orte zum Treffen - Spielplätze, Bushaltestellen und Parkanlagen sind hierbei nur ein paar Beispiele. An solchen Orten kommt es dann immer wieder zu Problemen: Müll liegt rum, Anwohner*innen beschweren sich über Lärm usw. Hier kann ein Ort, den die jungen Menschen eigenständig nutzen und gestalten können, eine ideale Lösung sein.
Hier könnte eventuell ein Bauwagen die Lösung sein. Bauwagen sind meist relativ preisgünstig und können mit etwas Unterstützung von den Jugendlichen selbst gestaltet, umgebaut und eingerichtet werden. Mit einer Graffiti- oder anderen Gestaltungsaktion lassen sie sich äußerlich leicht verschönern und entsprechen damit umso mehr dem Bild einer lebendigen Jugendkultur. Dadurch erhalten sie Gestaltungsfreiheiten und Aneignungsmöglichkeiten, die so bei anderen Angeboten nicht bestehen.
Im Vergleich zu festen Jugendtreffpunkten sind einzig die nötigen Installationsarbeiten etwas aufwändiger. Warm soll es sein, da die jungen Menschen den Treff ja auch in der kälteren Jahreszeit nutzen wollen. Brand- sowie verkehrssicher muss er sein und idealerweise auch über einen Wasseranschluss und eine Toilette verfügen. Einen Stromanschluss sollte es ebenso geben, schließlich braucht man Licht und will Musik abspielen, einen Fernseher installieren oder auch mal das eigene Smartphone aufladen. Das macht einen Jugendtreff ja auch erst attraktiv. Er dient zum Treffen, Quatschen und Rumhängen. Da sollte es auch immer die Möglichkeit für gemeinsame Aktivitäten geben.
Baurechtlich werden Bauwagen leider bestenfalls in einer „Grauzone“ eingestuft, da sie eigentlich nur auf behördlich genehmigten Camping-, Zelt- und Wochenendplätzen aufgestellt werden dürfen. Hier gibt es aber einige Beispiele aus Städten und Gemeinden, die sogenannte Duldungsvereinbarungen zwischen den Baubehörden und den Nutzer*innen bzw. Betreiber*innen von solchen Bauwagen vereinbart haben.
Eins sollte dabei aber immer klar sein: Ein Bauwagen, der einer bestimmten Gruppe junger Menschen zur Verfügung steht, kann nie ein Ersatz für einen gemeindlichen oder städtischen Offenen Jugendtreff sein.
Quellen und weitere Infos findet ihr hier: